Unsere Freunde wollen die Blockchain Bar gemeinsam als gleichwertige Partner betreiben. Jetzt müssen sie entscheiden, wie sie mit dem Geld umgehen.
Sicher: Geld ist toll. Aber es hat auch echte Nachteile. Zum Beispiel ist es aufwändig, damit umzugehen – wer mag schon Münzen?! Unsere Freunde wollen den ganzen Ärger nicht.
Oscar ruft: “Ich kümmere mich um das Geld!” – Zur Erinnerung: Oscar ist der Typ, der umsonst trinken wollte – können sie ihm wirklich vertrauen?
Bob sagt: “Ich will nicht, dass er der neue Mittelsmann wird!”
Alice: „Wir erschaffen unsere eigenen Bar-Tokens, um Getränke zu bezahlen. Und wir verkaufen abwechselnd die Tokens an neue Gäste am Eingang.“ (Dieser Gedanke ist ja auch nicht wirklich neu: Viele Volksfeste nutzen Getränkemarken, um die Kassenführung zu vereinfachen.)
Blockchains übernehmen diese Idee und verwenden eigene Tokens, die durch verschlüsselte Transaktionen repräsentiert werden. Warum? Weil Tokens sich leicht übertragen lassen, programmiert werden können und nicht von externen Faktoren wie Banken und Wechselkursen abhängig sind.
Aber wie verwaltet man die Tokens? In den nächsten Folgen erfährst du mehr …
Oder du liest weiter unten erst einmal mehr zum Thema „Tokens“.
Blockchain verstehen
Krypto-Tokens erleichtern den Wertetransfer
Geld, wie der Euro oder der Dollar, haben einige Eigenschaften, die viele für problematisch halten:
- Der Umgang mit Bargeld ist ziemlich kompliziert und langsam, besonders in Situationen, in denen viele Menschen viele Transaktionen in kurzer Zeit abwickeln.
- Bargeld ist nur bei Face-to-Face-Transaktionen sinnvoll. Daher ist es für große Teile der Wirtschaft in einer globalisierten Welt praktisch nutzlos.
- Geld wird von Zentralbanken und Politikern kontrolliert. Es ist ein erklärtes Ziel dieser Institutionen, dass Geld seinen Wert verliert (Inflation).
- Elektronisches Geld kann nur von Banken verarbeitet werden. Das macht den Geldtransfer langsam und teuer. Selbst kleine Transaktionsgebühren erscheinen unangemessen, wenn die eigentliche Transaktion nur daraus besteht, ein paar Bytes von einem Computer zum anderen zu senden. Und warum dauert es Tage, bis internationale Transaktionen abgewickelt sind, wenn die Bits nur Millisekunden benötigen, um rund um den Globus zu reisen?
Und diese Liste ist natürlich nicht vollständig.
Satoshi Nakamoto erfand das Bitcoin-Protokoll als System für Geldüberweisungen ohne Banken und andere zentrale Instanzen. Wenn das Protokoll für den Handel mit Dollar oder Euro verwendet würde, wäre das System nicht vollständig dezentralisiert, da es immer noch von Elementen abhängen würde, die von mächtigen Institutionen kontrolliert werden.
Deshalb hat Nakamoto nicht nur ein dezentrales System für den Geldtransfer geschaffen, sondern auch dessen eigenes dezentrales Geld – den ‚Bitcoin‘.
In der Blockchain-Szene werden diese Formen des alternativen Geldes ‚Coins‘ oder ‚Tokens‘ genannt.
Tokens sind nichts Neues. Jeder kennt das Konzept: Airline-Bonusprogramme, Rabatt-Tickets, Jetons im Casino oder Biermarken auf Festivals. Sie alle stellen eine Form von Wert in einem speziellen Kontext dar, ohne echtes Geld zu sein.
Bei Airline-Bonusprogrammen kann der Kontext z.B. sogar recht weit gefasst sein. Normalerweise kann man mit den ‚Meilen‘ der Fluggesellschaft nicht nur Flüge bezahlen. Sie gelten für Hotels, Mietwagen und viele andere Dinge. Einige Unternehmen zahlen sogar Teile ihrer Mitarbeitergehälter in Meilen aus.
Und wenn man darüber nachdenkt, ist sogar ein Dollar oder ein Euro nur ein Token. Ein Blatt Papier, auf dem eine “Eins” oder “ein Hundert” aufgedruckt sind, hat keinen wirklichen Wert. Ein Dollar ist nur wertvoll, solange viele Menschen bereit sind, ihn im Tausch gegen Waren und Dienstleistungen zu akzeptieren.
Warum also nicht eigene Tokens erfinden, die einen besonderen Zweck haben, z.B. ein Token für ein Glas Bier oder ein Token für 1 kWh Energie?
Und genau so ist das bei viele Blockchain-Systemen. Sie erstellen ihre eigenen Tokens für den Werteaustausch, um die Probleme mit ‚echtem‘ Geld zu umgehen. Bei Ethereum, der zweitgrößten Blockchain, heißen Tokens beispielsweise ‚Ether‘. Mit Ethers zahlt man für die Rechenleistung, die für die Ausführung von sogenannten Smart Contracts benötigt wird.
In der Kryptowelt gibt es mittlerweile hunderte verschiedene Tokens für alle möglichen Zwecke. Mit Tokens können diese Systeme unabhängig von ‚echtem‘ Geld wie Dollar oder Euro funktionieren.
Es gibt sogar das Projekt BeerChain, das einen Token hat, mit dem man Bier kaufen kann. (Das Projekt steht in keiner Verbindung zu TheBlockchainBar.com oder Blockruption.com.)